Geld holen in Bukit Lawang

 Hab in Medan am Flughafen verpennt, mich mit ausreichend Kohle einzudecken. Im Dschungel gibts leider keinen Geldautomaten. Ausserdem funktioniert die Visakarte irgendwie sowieso nicht mehr. Was nu? Ha! Ich finde in meiner Geldboerse noch 15 Euro und 25 US Doller. Von einem Dorbewohner, dessen Namen ich natuerlich vergessen habe, erfahr ich, dass es eine Wechselstube gibt (die Kurse will ich mal lieber nicht wissen). Wir cruisen mit dem Mopped knapp 20 Minuten durch diverse Schlagloecher - Äh, sorry, ich hab mein Portmonaie vergessen – und zurueck – und wieder hin. Die Wechselstube hat dicht, der Betreiber ist auf dem Markt. Also wieder zurueck. Auf halber Strecke kommt uns ein vollgepacktes Mopped entgegen. Check! Es ist der Geldwechsler. Also wieder hin. „You have passport?“ Ja, in meiner Unterkunft. Ja, ohne Passport geht hier gar nichts, und Geld wird auch nicht gewechselt. Langsam wird mir das Ganze etwas peinlich. Wieder zurueck. Alles gut, ich geh jetzt zu Fuss. Wieder hin. Yeah! Nach 2,5 Stunden habe ich eine Millionen Rupien in der Hand! Und wieder zurueck. Fuer den Weg benoetige ich ausserplanmaessige 5 Stuendchen. Auf der Suche nach Snacks, lande ich zunaechst bei Sarah in einem muslimischen Haushalt. Sie spricht zwar kein Englisch, dafuer ein paar Brocken arabisch. Yippie! Das kann ich doch auch so ein bisschen. Auf arabisch versucht sie mir indonesisch beizubringen. Nach zwei Stunden geben wir auf, ich mach die Fliege. Ich sehe ein Schild. Tattoos. Hae? Ein Tatoostudio mitten, aber wirklich so mitten, im Dschungel. Ich geh das mal auschecken. Netter Laden. Ich beschliesse zu verweilen und versacke mit dem schottischen Aussteiger Dan und drei indonesischen Rastafaris auf dem Erdboden der Bambushuette. Ausser ein bisschen Singsang, vereinzelt untermalt von seichtem Gitarrengeplaenkel verbringen wir 3 Stunden mit nichts tun. Unter dem Tisch bewegt sich was. Oh, es sind vier indonesische Rastafaris, ich habe den, unter dem Tisch auf dem Fussboden schlafend die ersten zwei Stunden uebersehen gehabt. Dann muss ich wohl mal weiter. Moin Frosch. Was machst Du in meiner Kloschuessel? Augeregtes Kreischen ueber mir. Eine Horde Affen rast nach einem Einbruch in die Nachbarhuette hysterisch bruellend an meiner Haengematte vorbei, im Maul eine Packung TUK Cracker und eine Packung Schokokekse. Ich gehe zu Boden, nachdem mich ein schweres Steingeschoss am Schienbein trifft. Der Nachbar hat die Affenbande offensichtlich verfehlt. Idyllisch gleiten die Schmetterlinge durch die Abendsonne.

 

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