Auf dem Weg nach Pulau Banyak. Zweiter Teil

Puenktlich um 9:00 Uhr verlassen wir Singkil auf einem ueberladenen alten Fischerkahn. Das Ziel scheint nah. Ich liege auf dem Hijab meiner juvenilen Nachbarin, auf meinem Ruecken sitzt eine korpulente Dame aus Medan und auf meinen Kopf turnt ein barfuessiges hyperaktives Kind. Weiter oben im Boot laueft eine Flasche undefinierbaren Inhalts aus, die Sauce saugt sich in mein Tshirt und meine frisch im Tobaseewasser gewaschene Hose. Ich kann nicht ausweichen, zu eng. Zwischenzeitlich bringe ich in Erfahrung, dass wir im Falle einer Tsunamiwarnung versuchen werden, mit dem Speedboot die Gewaesser vor Nias zu erreichen, da das Wasser dort so tief ist, dass die Welle nicht brechen kann. Ich frage mich, wer wohl schneller ist. Wir in einem von Holzwuermen zerfressenen Speedboot, oder der Tsunami...

 

9:15 Uhr. Nach 15 Minuten Fahrt in die richtige Richtung laufen wir auf einer Sandbank auf. Julian checkt: Niedrigwasser um 12:00 Uhr. Weiterfahrt also schaetzungsweise gegen 16:00 Uhr. „Was nun, wenn der Tsunami kommt?“ „Aussitzen.“

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