Rueckkehr

Ich treibe auf einem vermoderten Fischerkahn gen Festland. Barfuss wohlgemerkt, da ich mein einziges Paar Schuhe auf dem entlegenen Eiland Pulau Palambak vergessen habe. Vielleicht werden sie dem naechsten Schiffbruechigen von Nutzen sein. Zusammengefercht zwischen Menschen, Fischen, Gasflaschen und Reissaecken liege ich auf einer Fischkiste und schmore ich in der Mittagshitze. Die Sonne kachelt. Nach fuenf Minuten Fahrt haben wir den ersten Halt eingelegt, nun warten wir seit 2 Stunden auf wer weiss was. Im Maschinenraum scheint man nach Werkzeug zu wuehlen. Drei der sechs Jungs von der indonesischen Campergruppe, der ich mich angeschlossen habe, vertreiben sich die Zeit damit, den Fischen aus dem Plastiksack ihres Sitznachbarn die Koepfe abzuhacken. Zwei weitere angeln. Nr. 6 ist nicht ansprechbar, da er sich innerhalb einer Nacht 173 Moskitostiche zugezogen hat. Mir ist heiss! Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Kurze Schrecksekunde: Der Motor springt an. Ich schreie yeah und freue mich. Die Besatzung wirft mir kritische Blicke zu, der Motor stirbt. Der 4. Mann meines Reisetrueppchens sticht seinem Hintermann mit der Angelroute ins rechte Auge. Ich schiele auf die verschlossene Packung Schokokekse, die die Jungs als Wegzehrung mitgebracht haben und frage mich, ob es wohl zu dreist ist, wenn ich sie aufmache. Ich kanns nicht glauben. Wir setzen die Fahrt fort!!! Frischer Wind in meinem Haar. Ein fliegender Fische schwirrt an meinem Kopf vorbei. Ich fuehle mich befluegelt. Vor dem Boot tanzen die Delfine.

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