Back to the JUNGLE

“Stefanie, I found a group for 3 days treck tomorrow, if you wanna join you can come, up to you” Unfassbar, aber wahr, Dedi (mein lieber Mitbewohner und Junglebrother) hat nach wochenlanger Suche tatsaechlich ein Treckinggrueppchen auftreiben koennen. Alles klaerchen, bin dabei. Yippi ya yippi yea, Schluss mit dem Rumgehaenge, lets go Trrrecking!!!Wir sind eh gerad mehr oder minder obdachlos. Mein Zimmer wurde waehrend meines Tangkahanaufenthalts voruebergehend an ein schwules Paaerchen aus Medan fuer ihr Wochenendtechtelmechtel zwischenvermietet (na bravo...), das sich anschließend mitsamt Schluessel aus dem Staub gemacht hat (na bravo) und (wie wir nach erfolgreichem Schlossaufgeknacke feststellen durften) MEIN Zimmer als Grosslager fuer seine Cannabisvorraete umfunktioniert hat (na bravo!). Dedis Zimmer wurde von seiner Muddi an zwei kraenkelnde, noergelnde deutsche Rucksacktouristinnen vermietet, bedeutet harte Nacht auf der harten Holzbank. Es liegt auf der Hand: Der Dschungel ruft. Nach samstaeglicher Partynacht (OHNE Lifemusik, keiner im Dorf konnte es bis zum Ende so recht glauben: Diesen Samstag tatsaechlich und wirklich KEINE Lifemusik und zwar tatsaechlich und wirklich nirgendwo – egal was der Buschfunk munkelt - , weil der einzige Bassist aus dem Dorf naemlich naechste Woche heiratet. Dafuer aber spontanes und durchaus lohnenswertes Dancegelage mit mobilen Megaboxen zu Reggaebeats am Flussufer) bin ich maximal unfit, aber selbstredend dennoch aeusserst guter Dinge. Nach knapp 5 Minuten Marsch. Trecker No. 1 Tobi: “WAS WAR DAS?” „Das? Ne Viper” Ne Viper. “Was, wenn sie mich beisst?” “Normally snake doesn’t bite, is really shy you know” “Ok, aber was, WENN sie mich beisst?” “Well, then we find some medicine.” “What would that be?” “Jungle medicine you know. Some Ganja maybe, then you forgot she bite you. Hahaha! By the way, should we roll a joint?” Nach 1 Stunde Treck. “Now quiet people, usually Mina hangs around here. If she coming RUN!” (tollwuetiger Orang Utan, vgl. Abschnitt “In the jungle, the mighty jungle, the cobra sleeps tonight”). Trecker No 2 Julian: “Why run?” “Because she is angry. She doesn’t like people, if she sees you she will ATTACK!” “But what would she do, if we don’t run?” “She will GRAB you and BITE you. Oh, there she is. Now guys: RUN!” Haha, rennen durch den schier undurchdringbaren Busch. “Mina coming closer! RUN!”Wir rennen wie die Bekloppten – Mina, sich galant durchs Dickicht schwingend, ist uns dicht auf den Fersen - amuesieren uns koestlich, bouncen in ein weiteres Treckinggrueppchen, das sich gerad am Wegesrand ein Kaeffchen gekocht hat –„Hati hati, MINA COMING!“, das ueberstuerzt aufbricht und sich unserer Sprintergruppe mit Kaffeetassen in der Hand anschliesst. Nach 20 Minuten Sprint ueber Stock, Stein und Wurzel und zahlreiche Schuerfwunden spaeter „Ok ok, I think she gone now. Zeit fuer n kleines Mittagspaeuschen“ Das Mahl ist bereitet. „Und nun, auf den Schreck Leute, ist es Zeit fuern kleinen Smoke“. Dedi haengt leicht bekifft unter einem Mammutbaum, wir stopfen uns erschoepft mit Nasi Goreng voll, ich spotte etwas im Geaest. Ein vernarbtes Affengesicht grinst mich an.Kommt mir recht bekannt vor.  Erfuellt von Bosheit und Schadenfreude. ”Heho, Dedi, is that her again?” “Don’t make stupid jokes Stef! I am relaxing.” Naja, dann guck halt selbst...“GUYYSS!! RUUUNN!” Here we go again. Ich sachs ja... Also auf ein neues…Lange nicht so schnell einen Abhang runtergeslidet.

 

Laterrr:„Wait here people, I have to check, where the way.” … “Ah, I think maybe here it was, come!” Aeh Dedi, bist du sischer? Hier links ist klar und deutlich der Pfad zu erkennen. „We dont do that boring one where everyone going, this here is the REAL track, i know there was a way here, once.“ Arrre you surrre? Dedi hackt sich mit der mitgebrachten Machete wacker seinen Weg durchs Dickicht am Steihang, wie balancieren hinterher und versuchen - uns an Wurzeln und Lianen klammernd – nicht in den Abgrund zu sliden. „Well the problem with the way is, that sometimes it is there and sometimes it is gone you know”. Trecker No 3 Manuel, keucht einen unverstaendlichen Laut und baumelt auf halb acht an einer Liane ueber dem Abhang. No problem. Wir wuchten ihn wieder hoch. Dedi kann sein Glueck kaum fassen.„WOW guys, this is REAL tracking, not the boring way the others are doing, you know! Now we just have to find the waterfall“ Tobi:”Well, but I think the problem with this “way” is, before, we could actually hear the waterfall. Now we hear nothing” “Yea guys, thats right, that’s the problem…” Die Stimmung ist nach wie vor erste Sahne, wir gehen nicht davon aus, das Ziel heute noch zu erreichen, sind allerdings guter Dinge, die Nacht mit ganz viel Glueck zumindest nicht an Gestruepp festgezurrt am Steilhang verbringen zu muessen. Ich freue mich auf die Nacht, wenn wir uns verirren, folge ich einfach einem Gluehwuermchen (vgl. Abschnitt „Auf der Suche nach Ruhe“), das wird mir den Weg schon weisen.

"Guys! When we reach the river (haha, guter Witz) and we go swimming take care of the leetschies alright?" Tobi zu Julian:"Was sind Leetschies?" Ich male mir ein idyllisches Dschungelcamp unter Litschibaeumen aus. Das Wasser laeuft mir im Mund zusammen. Manuel:" Er meint Blutegel." Tobi:" Ah Blutegel. Ok. Cool."

 

3 hours laterrr, kurz vor Sonnenuntergang (unsere Gliedmassen sind uebersaeht von Insekten- Spinnen-???, Skorpion-???, Schlangen????bissen, unsere Koerper bedeckt von einer angetrockneten braeunlichgelben Schlammmatschdreckkruste, in Tobis Bart haengt einn Grashuepfer und gruenroetlich schimmernde Kaefer, auf Dedis Kopf tront einer provisorisch zusammengeflochtene Krone aus Palmenwedeln "Yeah yeah yeah what a trrrack!!!"), geschieht unglaubliches: Vor uns fliesst friedlich: Der Fluss des Lebens, der uns sicher den Weg zum nahegelegenen Camp weisen wird. Dedi ist stolz wie Oskar. "I told you! Sooner or later we will find the river!!!!". Wir werfen uns mit Sack und Pack ins kuehle Nass (an Manuels Unterarm haengt ein Blutegel, uns kann nichts mehr erschuettern) liegen anschliessend benommen auf den Steinen und lassen uns von den letzten Sonnenstrahlen trocknen. Dedi saeufzt zufrieden und weise: "Jaja guys...Being a guide you know is sometimes not so easy..."

Kommentar schreiben

Kommentare: 0