The great escape. Es ist soweit

Waehrend die neu gegruendete Piratentruppe in ihre blutige Schlacht zieht, wird auf der Insel eine Mannschaft ernannt, die die Beute bei erfolgreicher Rueckkehr vom Strand aus ins Lager schleppen soll. Wie es der Zufall will, gehoere ich zu den gluecklichen Auserwaehlten.

Die darauffolgenden Tage vertreichen, ohne dass gross etwas passiert. Die Zeit kriecht schleppend vor sich hin, die harte Arbeit und die Strapazen im Lager zehren an meinen Kraeften. Die Krankheiten breiten sich aus. Das wiederum zehrt an meinen Nerven. Manchmal gibt es nichts Schlimmeres als Warten. Und in diesen Tagen erscheint mir eben dieses Warten das schlimmste aller denkbaren Folterinstrumente zu sein.

 

Und dann kommen sie zurueck. Endlich! Sie kommen zurueck! Nicht alle. Aber die meisten. 10 Mann waren in See gestochen, 7 Mann zaehle ich jetzt. Sie sind in einem grausamen Zustand. Es scheint, als seien sie in den wenigen Tagen auf See um Jahre gealtert. Das Haar verfilzt, die Koerper vernarbt, die Kleidung zerfetzt und blutdurchtraenkt. In ihren zerfurchten Gesichtern steht der blanke Horror. Als waeren sie dem Teufel selbst begegnet. Wir erwarten sie am Strand. Angestrengt scanne ich mit meinen Augen die Beute. Ist es dabei? Haben sie es? Wo ist es? Wo ist es? Und dann sehe ich das, was ich suche! 3 Faesser, prall gefuellt mit suessem, lieblichem Kerosin. Mein Weg in die Freiheit ist geebnet.

 

Ich verliere keine Zeit. Waehrend des vorherrschenden Empfangschaos am Strand oeffne ich ungesehen eines der Faesser und traenke mein letztes verbleibendes T-Shirt in der nach Freiheit duftenden Fluessigkeit. Spaeter wickele ich das mit Kerosin vollgesogene T Shirt um ein solides Stueck Teakholz, das ich bei meiner letzten Holzhackschicht im Dschungel heimlich mitgeschmuggelt und am Strand vergraben hatte. Die Fackel ist fertig, und ich bin bereit fuer den Marsch in das dunkle Ungewisse.

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