Kleine Begegnung auf dem Dach

Zurueck auf dem Dach treffe ich den netten Rastafari Mohammad aus Essaouira, mit dem ich mich durch das Fotoalbum seines Smartphones klicke. Mohammad ist Kuenstler und baut Moebel aus kaputten Flaschen, die er mit aus Gewuerzen hergestellten Farben bemalt. So kann er ihnen einen lebendigen Ausdruck verleihen, ja, Lebenssaft einhauchen, denn Farbe allein macht aus einer toten Flasche noch lange kein beseeltes Kunstwerk. Auf dem naechsten Bild sehen wir Mohammad in seinem „Paradies“. Er befindet sich einem aus Cannabispflanzen bestehenden Jungle mit dem Groessenumfang von mindestens 20 Fussballfeldern. „Oui, c’est magnifique le montagne du Rif“. Dann zeigt er mir seine kleine Tochter. Es handelt sich hierbei um eine braun weiss gesprenkelte Ziege, die einen blau weiss gestreiften Schlapphut traegt. Anschliessend machen wir ein paar Kartentricks. Auf dem Erdboden im Innenhof sitzt Heather mit geschlossenen Augen. Sie verweilt in ausserirdischen Sphaeren, einzig die regelmaessig aus ihrem Munde erklingenden langgezogenen Aaaaaaammmm Laute lassen vermuten, dass sich zumindest ein Teil von ihr noch im Diesseits befindet. Ich mag Heather.

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