Tag 2, 3100 M. ue. N.N. Frauen

Auf schmalen steinernen Pfaden erklimmen wir die hoechsten Gipfel mystischer Gebirgsketten und dringen immer tiefer ein, in die geheimnisvollen Sphaeren des unbekannten Bergreiches. Meine Converse machen Probleme. Scheiss Modemarke taugt nicht zum Trecken. Nicht viel mehr Grip als die Flip Flops und druecken wie die Hoelle. Die orangenen Schuhsenkel helfen auch nicht weiter. Ich bin mittlerweile dazu uebergegangen, den Stoff hinten an der Ferse platt zu treten und sie wie Pantoffeln zu tragen. Ein Balanceakt vom Feinsten. Ich hinke hinter Abdul und denke, es ist an der Zeit, meine kleine Kulturstudie fortzusetzen. Ey Abdul, wieviele Kinder hast Du? „2. Ein Maedchen und einen Jungen.“ Willst Du noch mehr? „Vielleicht. Mit meiner naechsten Frau.“ Wieviele Frauen hast Du denn schon? „Bisher nur eine. Mein Bruder hat drei. Mit der ersten hat er drei Kinder, mit der zweiten vier, mit der Dritten eins.“ Leben die alle in einem Haus? „Nicht alle. Manchmal ist es schwierig, wenn die Frauen sich untereinander nicht verstehen, dann muss man eine ausquartieren.“ Also in Europa ist es so: Eine Frau, ein Mann. „Nein, in Europa ist es genau so wie hier. Man heiratet, und dann sucht man sich, was man kriegen kann. So machen es da insbesondere die Frauen.“ In einer Region in Tibet gibt es einen Stamm, da hat eine Frau zwei Maenner. Nimmt Abdul mir so nicht ab. Haben reiche Maenner mehr Frauen, als arme? „Geld spielt keine grosse Rolle. Es kommt darauf an, wie gut der Mann es den Frauen besorgen kann. Wenn er gut ist, kann er so viele Frauen haben, wie er will. Allerdings erlaubt der Staat maximal vier Frauen pro Mann. Hier bei uns in Marokko pflegt man zu sagen: Macht der Mann nachts einen guten Job im Bett, so macht die Frau tagsueber einen guten Job im Haushalt.“ Andere Laender, andere Sitten nehm ich an...“I hate him!“ grummelt Kathrine von hinten.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0