Its magic

Am Abend des darauffolgenden Tages (ich habe dem gesamten Tag unbeweglich im Fiebertrance im Bett verbracht) finde ich auf dem Erdboden unseres Innenhofes einen prall gefuellten Jutesack. Und waehrend ich mich noch frage, was das denn nun hier soll, verdunkelt sich der Saal. Mit einem Male erschallen aus allen Ecken des grossen Raumes smoothe orientalische Klaenge und aus dem Sack: Entschwebt Hannah, in eine weiss guelden glitzernde Robe aus Spitze gehuellt, wie der Geist aus der Wunderlampe. Ihr graziler Koerper gleitet elfengleich durch die alten Gemaeuer, sie ist ein Akrobat aus Gummie, tanzt federleicht ueber die Jahrhunderte alten Mosaikfliesen, schlaegt ein Rad, sinkt im Spagat zu Boden, wirft ihren Kopf in den Nacken, greift nach den Sternen, und ich bin mir gar nicht so ganz sicher ob das nun real ist oder noch eine meiner Fieberhalluzinationen. Anschliessend erscheint Mohammad, der Anmutige, der Vollkommene, Magier, Herrscher ueber Licht und Feuer. Ein zu Mensch gewordenes Amphibium. Das Schoenste, was ich je gesehen habe. Sein nackter Oberkoerper glaenzt im Mondesschein, Schlangen aus Feuer zuengeln um seinen makellosen Koerper und waehrend seine Bewegungen in willenloser Hingabe dem Diktat der Flammen folgen, loest sich sein Haar. Seine meterlangen Dreads wirbeln durch die vom Feuer erhitzte Nacht und erfuellen den Saal mit dem Geruch von Amber und Weihrauch, und ich hoffe instaendig, dass Abdel NIEMALS die Gelegenheit bekommen wird, ihm dieses Wunderwerk, diese Quelle der Spiritualitaet, abzusaebeln. Und waehrend meine Augen dem Lichtschein folgen, ertoent auf einmal Anggas Stimme in meinem Kopf, die sagt:“Just follow the light and you be ok.“ Und waehrend mein Herz im Rythmus der Trommeln schlaegt, hoere ich Remys ruhige tiefe Stimme, die raunt: „Just follow your heart, and you be ok“, und ich bin dankbar, dass das Licht wieder leuchtet, und ich bin dankbar, dass das Herz wieder ganz ist, denn so habe ich meinen Weg gefunden.

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