Tag 3, 3000 M ue. N.N.: Da Escalation!

In einem von Steilhaengen eingeschlossenen Tal, liegen drei ausgehoehlte Steinhaufen, in denen wir zu naechtigen gedenken. Dem aeusseren Anschein nach scheint es hier von Djinns zu wimmeln. Zacharia lehrt uns „Djinn“ auf Tschlhait zu sagen.

 

Auf der Flucht vor Abduls hoellenhafter Aura steigen Kathrine und ich hinunter zum Flusslauf und lassen die geschundenen Fuesse ins eiskalte Wasser baumeln. Ein paar Nomadenkinder bieten uns ein Sortiment selbstgesammelter Steine an. Mon dieu, was gaeb ich fuer’n Apfel.

 

Kurz vor dem Abendessen (es gibt Sardinen aus metallernen Konserven) kommt es zur gleichermassen explosiven wie befreienden Eskalation. Wir bestehen darauf, dass unsere Decken in den zweiten Steinhaufen von rechts kommen, weil wir nicht mit den Mannen in einem Haufen pennen wollen. Insbesondere nicht mit Abdul, der Katherine seit Stunden damit in den Ohren liegt, dass er sie unbedingt unter vier Augen sprechen wolle („I so hate this little disgusting parasite!“). Abdul erwidert, es waere ja wohl deutlich besser, wenn wir alle – Maenner und Frauen – dicht an dicht gekuschelt in einem Steinhaufen naechtigen wuerden. Ich erwidere, dass das in der Tat nicht besser waere. Abdul erwidert, dass das vielleicht meine Meinung ist, Katherine aber mit Sicherheit gerne bei ihm schlafen wuerde. Mir platzt der Kragen. „tu es le GUIDE monsieuer, tu es le GUIDE! Pardon, mais ca, c’est trop! Wir haben a-b-s-o-l-u-t N-U-L-L Bock mehr – PAS DE TOUT!-  auf jegliche Form widerlicher, wuergreizerregender Anmachen, wer - the merde - denkst Du wer Du bist! Wir zahlen dich, monsieur, damit du uns als professioneller Guide durch den Atlas fuehrst. Es scheint, dass Du Deine Rolle hier wohl completement missverstanden hast, und wenn wir hier noch einen einzigen – je repete: EINEN EINZIGEN weiteren Kommentar vernehmen, der uns an deiner Professionalistaet zweifeln laesst, kannst Du Dir sicher sein, dass wir das genau so haarklein der Polizei erklaeren werden, wenn wir zurueck sind. Sorry, aber es reicht! Chalas!“ Kathrine knallt Shantaram zu und verlaesst den Stall. Ich bin stolz auf meine Franzoesischkenntnisse und werfe mich mit Nachdruck auf den Boden und stelle mich schlafend. Abdul haelt ausnahmens Weise mal die Fresse und der bemitleidenswerte Zacharia guckt verwirrt und erschuettert aus der Waesche und weiss nicht, worum es geht.

 

Dann wird alles besser.

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